Du betrachtest gerade Südafrika 2019 Tag 5: Kruger und Eswatini

Morning Drive

Wie schon gestern klingelte auch heute der Wecker wieder um 4 Uhr nachts. Als wir zum Startpunkt unseres Morning Drives gingen, fühlte es sich deutlich kälter als am Vortag an. Immerhin war es trocken. In der Ferne sahen wir aber immer wieder Blitze. Beim Einsteigen hatten wir wieder Glück. Wir waren erneut die ersten auf der Liste unseres Guides. Da wir diesmal erst sehr kurzfristig gebucht hatten, haben wir eine neue Theorie. All unsere Buchungen bei SANParks (Unterkünfte und Touren) laufen unter der gleichen Buchungsnummer. Die Unterkünfte haben wir fast ein Jahr im Voraus gebucht. Vielleicht haben wir deshalb die niedrigste Nummer und stehen immer oben. Auf jeden Fall sicherten wir uns wieder unseren Lieblingsplatz. Unser Guide war so nett, dass er uns noch Wolldecken besorgte, bevor es los ging. Darüber waren wir alle sehr froh.

Heute fuhren wir eine andere Route als am Vortag. Ich bin mir nicht sicher, ob das so clever war. Dort wo wir gestern die Nashörner und den Geparden gesehen hatten, fuhren wir heute im Dunkeln vorbei. Leider wurde es durch das schlechte Wetter auch später hell. Nach einer kurzen Runde über Schotterpisten fuhr unser Guide die Straße Richtung Skukuza entlang. Wir vermuten, er suchte Leoparden und Löwen. Leider erfolglos. Wir sahen fast gar keine Tiere. Anscheinend hatten sie bei dem Wetter keine Lust sich zu bewegen. Lediglich eine Hyäne lag neben der Straße auf dem Boden.

Löwen

Als wir fast wieder am Lower Sabie Camp waren, kam uns eine Selbstfahrerin entgegen und berichtete von einem Löwenpaar. Ich konnte das Gespräch von meinem Platz gut mithören. Und anders als bei den Gesprächen mit anderen Guides lief dieses auf Englisch ab, sodass ich auch alles verstehen konnte. Unser Guide fragte nach, ob sie die Löwen vor oder hinter dem Camp gesehen habe. Sie meinte, zwei bis drei Kilometer dahinter. Unsere Zeit war eigentlich schon abgelaufen. Deshalb befürchtete ich, dass wir nicht mehr hinfahren würden.

Kurz vor dem Camp sahen wir in der Ferne dann einige Autos stehen und unser Guide berichtete für alle von dem Gespräch und fragte, ob es für uns ok sei, wenn wir noch kurz hinfahren. Was für eine Frage. Natürlich! Und tatsächlich wurden wir belohnt. In einiger Entfernung von der Straße nah am Flussufer ging ein Löwenpaar spazieren.

Damit habe ich meine Big 5 nun zusammen. Unser Guide bekam für seine Überstunden selbstverständlich ein ordentliches Trinkgeld von uns.

Lower Sabie – Crocodile Bridge

Zurück im Camp frühstückten wir schnell und fuhren dann los zum Crocodile Bridge Gate. Im Gegensatz zu gestern hatten wir heute keine Zeit für Sichtungen. Als wir langsam an drei Hyänen vorbeifuhren ohne anzuhalten, ernteten wir verständnislose Blicke. Wir hätten nur noch für Nashörner oder Katzen gehalten.

Bei der Ausfahrt aus dem Park gerieten wir ausnahmsweise mal an einen sehr freundlichen Ranger. Er erkundigte sich noch, wie uns der Kruger gefallen hat. Die meisten anderen waren bisher ziemlich unfreundlich und brachten weder ein „Hallo“, ein „Bitte“ noch ein „Danke“ hervor.

Eswatini

Nächstes Zwischenziel war die Grenze zu Eswatini. Wenn man durch Eswatini fährt, kann man eine ganze Menge Kilometer sparen. Deshalb hatten wir uns für diesen Weg entschieden.

Einreise

An der Grenze war die Beschilderung mal wieder mangelhaft und die meisten Beamten wieder unfreundlich. Zunächst bekamen wir auf der südafrikanischen Seite einen Ausreisestempel in unsere Reisepässe. Dazu mussten wir das Auto parken und zu Fuß in ein Büro mit der Aufschrift „Arrivals“ gehen. „Departures“ war geschlossen. Naja, darf man nicht so eng sehen. Mit dem Auto fuhren wir dann auf die andere Seite der Grenze. Dabei erhielten wir eine Art Laufzettel. Im Immigration Office bekamen wir unsere Einreisestempel für Eswatini. Der Beamte dort sollte der einzige freundliche des gesamten Tages bleiben. Leider mussten wir ihn enttäuschen, dass wir nicht in seinem Land bleiben, sondern noch am gleichen Tag wieder ausreisen wollten. Danach mussten wir an einem weiteren Schalter unsere Straßennutzungsgebühr entrichten. Den Zollstempel bekamen wir wortlos dazu, obwohl es dafür noch einen eigenen Schalter gegeben hätte.

Nachdem wir mit dem Auto den letzten Schalter passiert und unseren Laufzettel abgegeben hatten, waren wir endlich in Eswatini. Was eine unnötig komplizierte Prozedur! Wenigstens war nicht viel Betrieb. Sonst hätte das Ganze noch viel länger gedauert.

Straßen in Eswatini

Die ersten Kilometer in Eswatini fuhren sich sehr gut. Die Straßen waren in ordentlichem Zustand und es herrschte nicht viel Verkehr. Wir waren überrascht, wie grün das Land ist. Aus Südafrika waren wir eher Brauntöne gewöhnt. Später wurde die Straße schlechter und wir mussten immer wieder Schlaglöchern ausweichen. Außerdem standen ständig Kühe auf und neben der Fahrbahn. Schlimmer als gewisse Straßen in Südafrika waren die Straßen aber auch nicht.

Doch dann gerieten wir in eine Baustelle. Die Autobahn war plötzlich eine Schotterpiste mit Schlaglöchern, Bodenwellen und teilweise nicht wirklich genug Breite für Gegenverkehr. Zunächst waren wir optimistisch, weil unser Navi anzeigte, dass wir nach fünf Kilometern die Autobahn wechseln müssten. Leider bog die Baustelle aber mit uns ab. Auf den ersten Kilometern rechneten wir jeden Moment mit dem Ende. Irgendwann gaben wir die Hoffnung aber auf und fieberten dem nächsten Abbiegen entgegen. Insgesamt hatte die Baustelle eine Länge von knapp 45 Kilometern. Durch die Fahrerei im Schneckentempo verloren wir natürlich sehr viel Zeit. Nur gut, dass wir ein ordentliches Auto mit Vierradantrieb gebucht haben. Mit einem normalen PKW hätten wir noch viel langsamer fahren müssen.

An der Grenze zu Südafrika gönnten wir uns zunächst ein schnelles Picknick. Auf der kompletten Strecke durch Eswatini hatten wir nämlich keine einzige Stelle gefunden, an der man hätte anhalten können.

Ausreise

Die Prozedur zur Ausreise aus Eswatini und zur Einreise nach Südafrika lief ähnlich wie am Morgen in umgekehrter Richtung ab.

Hluhluwe

In Südafrika erwartete uns dann auch ein anderes Bild am Straßenrand. Hier war es ähnlich wie in Eswatini grüner als auf dem Weg von Johannesburg zum Kruger. Bei der Fahrt an einigen privaten Reservaten vorbei konnten wir sogar von der Autobahn Tiere sichten. Auf dem Weg zu unserer Übernachtung in Hluhluwe kamen wir wieder durch einige Dörfer. Dort liefen auch überall Leute auf der Straße herum, aber hier waren es hauptsächlich Schulkinder in Uniform, nicht wie bisher meist irgendwelche aufdringlichen Verkäufer.

In Hluhluwe angekommen war es schon zu spät zum Einkaufen. Deshalb kochten wir nur noch schnell etwas und gingen dann ins Bett.

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