Du betrachtest gerade Kanada 2016 Tag 1: Johnston Canyon und Moraine Lake

Da Julia und Michael auch gerade in der Gegend unterwegs sind, verabredete ich mich heute mit ihnen. Die beiden sind sehr spontan unterwegs und lassen sich für ihre Wanderungen gerne von ihren Gastgebern beraten.

Johnston Canyon

Einer der Tipps, den sie auf diese Weise bekommen hatten, war der Johnston Canyon. Da er auch auf meiner Liste stand, entschieden wir uns mit dieser Wanderung zu starten.

Man kann entweder nur zu den Lower Falls gehen (1,2 km pro Weg), bis zu den Upper Falls (2,5 km pro Weg) oder bis zu den Ink Pots (5,7 km pro Weg). Da die längeren Wege an den kurzen anschließen, ließen wir offen, wie weit wir gehen würden. Vom Parkplatz des Johnston Canyons machten wir uns bei noch trockenem Wetter zunächst auf den Weg zu den Lower Falls. Der erste Teil des Weges führte größtenteils über kleine Brücken an den Felswänden entlang. Man hatte ständig einen guten Blick in die Schlucht und auf die gegenüberliegenden Felswände. Obwohl die Wettervorhersage heute nicht besonders gut war, waren hier recht viele Leute unterwegs.

Lower und Upper Falls

Als wir an den Lower Falls ankamen, waren wir ein wenig enttäuscht. Besonders spektakulär fanden wir den Wasserfall nicht. Deshalb setzten wir relativ schnell unseren Weg Richtung Upper Falls fort. Dabei kamen wir an mehreren kleinen Wasserfällen vorbei, die viel hübscher anzusehen waren. Auch die Upper Falls konnten unserer Meinung nach nicht mit den namenlosen Wasserfällen mithalten. Sie waren zwar größer, aber das Wasser fiel langweiliger in die Tiefe.

Ink Pots

Obwohl es inzwischen angefangen hatte zu regnen, entschieden wir uns noch bis zu den Ink Pots weiterzugehen. Wir hatten Regenjacken und Regenschutzhüllen für unsere Rucksäcke dabei, die nun zum ersten Mal zum Einsatz kamen, und trugen wasserdichte Wanderschuhe. Vermutlich wird es nicht das letzte Mal auf dieser Reise gewesen sein, dass wir unsere Regenausrüstung benötigen. Einen Vorteil hatte der Regen auf jeden Fall. Wir waren jetzt praktisch alleine unterwegs. Der Weg schlängelte sich durch den Wald, zunächst gut bergauf und anschließend wieder etwas bergab. Dabei gab es außer ein paar Spechten nicht viel zu sehen. Deshalb legten wir den Weg flott zurück. Pünktlich zu unserer Ankunft an den Ink Pots hörte es auch wieder auf zu regnen, sodass wir sie uns in Ruhe anschauen und fotografieren konnten.

Auch für ein kleines Picknick blieb Zeit, bevor wir uns wieder auf den gleichen Weg zurück machten. Dabei wurden wir noch einige Male ordentlich geduscht. Als wir wieder am Parkplatz ankamen, beschlossen wir, dass es noch zu früh war, um nach Hause zu fahren.

Moraine Lake

Auf meiner Liste mit interessanten Wanderungen befand sich nur eine sehr kurze, nämlich Moraine Lake Lakeshore. Julia und Michael hatten den Lake Louise auf dem Weg nach Canmore schon gesehen, aber den Abstecher zum Moraine Lake nicht gemacht. Da sie morgen weiterreisen werden, waren wir uns schnell sicher, dass der Moraine Lake ein guter Abschluss ihrer Zeit im Banff Nationalpark wäre. Wir werden wahrscheinlich später nochmal dorthin fahren und weitere Wanderungen machen. Jetzt schon einen ersten Eindruck zu bekommen, fand ich aber gar nicht schlimm. Die Bilder, die ich im Vorfeld im Internet gesehen hatte, waren sehr vielversprechend.

Auf dem Weg vom Johnston Canyon zum Moraine Lake sahen wir aus dem Auto einen super intensiven und großen Regenbogen vor einer tollen Bergkulisse. Leider gibt es kein Foto, weil wir gerade in dem Moment, als wir ihn entdeckten, auf die Autobahn auffuhren und deshalb nicht mehr anhalten konnten.

Lakeshore

An einem normalen Tag wäre es wahrscheinlich schwierig bis unmöglich gewesen um diese Uhrzeit noch einen Parkplatz am Moraine Lake zu ergattern. Wegen des Regens, war das aber heute kein Problem. Die Wanderung führt 1,2 km am Ufer entlang. Wir waren wieder fast alleine unterwegs. Zwischendurch wurden wir mehrmals ordentlich geduscht, aber es war trotzdem sehr schön. Die Farbe von Gletscherseen ist einfach toll! Die bunten Kanus am Ufer liefern weitere Farbtupfer.

Unterwegs kamen wir an der Abzweigung zum Larch Valley vorbei. Dort stand ein Schild, dass man sich wegen Bärenaktivität zu Gruppen von mindestens 4 Personen zusammenschließen soll, wenn man ins Larch Valley wandern möchte. Mal schauen, ob wir die Wanderung später trotzdem angehen. Eigentlich möchten wir lieber alleine wandern, damit wir bei Fotostopps kein schlechtes Gewissen haben müssen.

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