Nachdem ich mit Julia und Michael schon am allerersten Tag kurz am Moraine Lake war, schauten wir ihn uns heute etwas ausführlicher an. Ursprünglich wollten wir dort die Larch Valley Wanderung machen. Da die Bärenwarnung dort aber weiterhin bestand und man mindestens zu viert unterwegs sein musste, verwarfen wir die Idee. Wir hatten keine Lust auf andere Wanderer zu warten und uns dann mit ihnen auf ein Tempo einigen zu müssen. Gerade bei einer solchen Wanderung mit steilen Passagen wollten wir weder auf langsame Mitwanderer warten noch gehetzt werden, wenn wir Fotostopps einlegen.
Consolation Lakes
Stattdessen entschieden wir uns für die einfachere Wanderung zu den Consolation Lakes. Dort galten zwar die gleichen Regeln, aber auf einer relativ flachen Wanderung sind Unterschiede in Fitness und Tempo nicht so schlimm. Wir hatten Glück: Am Startpunkt standen schon 3 Leute, die sehnsüchtig auf Gesellschaft warteten. 2 Engländerinnen, die schon 15 min gewartet hatten, und eine Französin, die wohl noch länger dort stand. So genau wissen wir es nicht, weil ihr Englisch sehr schlecht war und sie sich erst trotzdem nicht auf Französisch unterhalten wollte. Später irgendwann hat sie dann doch mit meinem Vater auf Französisch gequatscht. Davon abgesehen haben wir es mit der Gruppe gut getroffen. Das Tempo war ok und die Engländerinnen sehr nett.
Als wir am 1. Consolation Lake ankamen, waren wir uns auch sofort einig noch etwas zu klettern um evtl. den 2. zu sehen oder zumindest noch eine bessere Sicht auf den 1. zu bekommen. Die meisten anderen Gruppen drehten direkt um. Natürlich gab es auch Leute, die sich nicht an die Gruppenregeln hielten und zu zweit oder dritt unterwegs waren. Unsere Gruppe blieb aber wie vorgeschrieben zusammen. Als wir merkten, dass wir nur mit sehr großem Kletteraufwand zum 2. See kommen würden, brachen wir ab und machten mit schöner Sicht auf den 1. See ein Picknick.
Ein Hörnchen wollte auch was abhaben und turnte der einen Engländerin auf dem Schoß herum, bis es ihm gelang ihr eine Weintraube zu klauen. Selbst eine unserer leeren Brotdosen versuchte es zu stibitzen, blieb aber erfolglos.
Rockpile
Nachdem wir wieder zurück am Moraine Lake waren, kletterten wir noch auf den Rockpile, einen Aussichtspunkt über dem Moraine Lake.
Lakeshore
Anschließend gingen wir den Moraine Lake Lakeshore am See entlang. Den hatte ich mit Julia und Michel schon gemacht, aber ja bei trübem Wetter und teilweise Regen. Heute bei Sonne sah es doch ziemlich anders aus. Wobei die Seefarbe damals fast schöner war.
Auf der Rückfahrt konnten wir noch eine Raserkontrolle beobachten, die man sich so bei uns nicht vorstellen kann: Die Straße war in beide Richtungen 2-spurig und die beiden Richtungen waren durch einen Grünstreifen voneinander getrennt. Es waren 90 km/h erlaubt. Offiziell war es keine Autobahn, aber doch sehr nah dran. Ein Polizeiauto stand auf dem Mittelgrünstreifen und daraus maß ein Polizist mit einer Handmessanlage die Geschwindigkeiten. Soweit alles noch ok. Kanadier haben allerdings vorne keine Nummernschilder. Deshalb steht dann der 2. Polizist neben dem Auto und tritt auf Kommando auf die 2. Spur und zeigt auf ein Auto, das halten soll. In unseren Augen total lebensmüde! Wenn das mal jemand zu spät sieht.