Die Nacht im Dachzelt war ganz schön kalt. Ich war froh, dass ich eine zweite Decke hatte. Da wir für 7 Uhr ein Löwen-Tracking gebucht hatten und vorher noch Frühstück bekamen, klingelte unser Wecker bereits kurz vor 6 Uhr. Das Frühstück war super umfangreich, sodass wir uns echt beeilen mussten.
Oryxe
Danach ging es dann auf einen 9er Safari-Jeep. Dadurch, dass wir die einzigen Gäste aus dem Lodge-Bereich waren, bekamen wir die erste Reihe. So früh morgens und durch den Fahrtwind war es noch richtig kalt. Wir waren froh einen Fleece und eine Jacke dabei zu haben. An den Campsites sammelten wir noch vier weitere Personen ein. Dann ging es los Richtung Löwengebiet. Nach wenigen Metern entdeckten wir einige Oryxe und hielten kurz an.
Nashorn
Nach etwa 20 Minuten waren wir am Tor des Löwengebiets. Das Gebiet ist zwar eingezäunt, aber 24 Hektar groß. Die Löwen sind mit Peilsendern ausgestattet, sodass ein Guide sie grob orten kann. Auf der Suche nach den Löwen entdeckte unser Guide ganz in der Ferne ein Breitmaulnashorn. Er berichtete, dass manchmal ein Monat vergeht, bevor er eins sieht. Wir hatten also wohl ziemliches Glück.
Löwen
Immer wieder hielten wir kurz an und unser Guide stieg mit seiner Antenne kurz aus. Die grobe Richtung der Löwen hatte er nach dem 2. oder 3. Stopp. Sie sollten aber noch ziemlich weit weg sein. Die Pisten wurden immer schmaler und irgendwann bogen wir einfach von einer ab und fuhren querfeldein weiter. Stachelige über einen Meter hohe Dornenbüsche waren kein Hindernis. Wir fuhren teilweise einfach darüber. Steil bergauf und bergab ging es ebenfalls. Wir hatten längst jegliche Orientierung verloren. Und plötzlich meinte unser Guide die Löwen seien direkt vor uns. Er hatte das Männchen gesichtet, obwohl es komplett im Gras versteckt lag. Als es den Kopf leicht anhob, konnten wir es auch sehen. Wir fuhren noch eine kleine Runde, um auch die drei Weibchen zu finden. Das ist wohl nötig, um sie im Auge zu behalten, damit uns keine Gefahr droht. Leider hatten zwei der drei Weibchen große Halsbänder mit den Peilsendern. Deshalb waren sie kaum zu fotografieren. Als unser Guide uns dann in die perfekte Position für das Männchen gebracht hatte, sahen wir, das es ebenfalls ein Halsband hatte. Durch die Mähne war es aber nur zu sehen, wenn der Kopf seitlich gedreht war. Die meiste Zeit lagen alle vier Löwen auf dem Boden und dösten vor sich hin. Ein Weibchen ging am Anfang eine Runde spazieren. Das Männchen hob immer mal wieder kurz den Kopf. Diese Gelegenheiten nutzen wir alle ausgiebig für Fotos. Wir bekamen auch alle Zeit der Welt. Insgesamt waren wir über eine halbe Stunde dort.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt, wo wir kalte Getränke bekamen.
Auf dem Rückweg kamen wir noch an einer Herde Giraffen vorbei, einer Herde Streifengnus und weiteren Oryxen. Nach knapp vier Stunden waren wir dann wieder zurück an der Lodge. Dort wartete ein Strauß auf uns.
Zebras
Nach dem Mittagessen machten wir uns nochmal zu Fuß auf den Weg und spazierten das Flussbett entlang. Die beste Tageszeit für einen solchen Spaziergang war es sicher nicht, da die Sonne inzwischen richtig brannte. Wir wollten den Nachmittag aber auch nicht verschenken und einfach nur auf unserer Terrasse herumsitzen. Und die Entscheidung war genau die richtige. Als wir vom Flussbett hoch auf eine Düne abgebogen waren und uns umdrehen, sahen wir hinter uns Zebras. Sie waren zwar nicht super nah, aber sie zu Fuß zu sehen war trotzdem toll.
Nachdem wir sie ausführlich beobachtet und noch die Aussicht von der Düne genossen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir auf unserer Terrasse. Unser Abendessen bereiteten wir auf unserem Gaskocher vor, da wir hier keine sonstigen Kochmöglichkeiten haben.