Der heutige Tag begann wieder am Wasserloch. Ich nahm mir mein Frühstück mit, um noch etwas früher dort zu sein. Eine Hyäne kam als erstes vorbei und trank.
Danach erschienen noch ein Schakal und zwei Impalas. Insgesamt scheint morgens weniger los zu sein als abends. Deshalb machten wir uns auch relativ bald auf den Weg. Unser Self Drive ging heute Richtung Okaukuejo. Zunächst sahen wir nicht viel. Ich nutzte die Zeit für ein paar Landschaftsbilder.
Löwen
An einer Abzweigung zu einem Wasserloch bogen dann plötzlich ganz viele Tour-Guides ab. Eigentlich wollten wir uns das Wasserloch schenken, da es uns am zweiten Tag nicht überzeugt hatte und die Straße auch ziemlich unmöglich war. Zum Glück ahnten wir, dass die vielen Autos kein Zufall waren. Nach einigen Hundert Metern blieb das erste stehen. Wir suchten sofort noch intensiver die Umgebung ab und entdeckten tatsächlich zwei männliche Löwen hinter einem tief hängenden Ast eines Baumes. Wenn der eine nicht gerade gestanden hätte, hätten wir vermutlich nichts gesehen. Das Gestrüpp war an der Stelle sehr unübersichtlich.
Nach und nach bildete sich ein ziemlicher Stau. Wir warteten noch eine Weile, ob die Löwen nicht aufstehen wollen, aber sie hatten anscheinend keine Lust. Als wir gerade aufbrechen wollten, sahen wir, wie die Fahrerin eines entgegenkommendes Autos mit einem Fahrer vor uns sprach. Als sie auf unserer Höhe war, fragten wir sie, ob sie die Löwen gesehen hätte und ob sie selbst noch etwas gesehen hätte. Und das hatte sie: drei Löwinnen unter einem Baum links des Wasserlochs. Natürlich fuhren wir doch nochmal bis ans Ende. Dort war Hochbetrieb. Die meisten Autos waren Richtung Wasserloch gedreht und die Leute suchten auch in der Richtung alles ab und fotografierten. Nur ganz links stand ein Tour-Auto, dessen Insassen nach links schauten. Wir reihten uns dahinter ein und suchte alle Bäume ab. Unter einem entdeckten wir dann tatsächlich drei Löwinnen. Sie waren auch wieder kaum zu sehen.
Als wir dort genug gesehen hatten und auch die Löwinnen keine Anstalten machten sich zu bewegen, fuhren wir weiter.
Wasserloch
An einem Wasserloch trafen wir noch einen Elefanten, jede Menge Strauße und Antilopen an. Eine Giraffe kam später hinzu.
Nashorn
Zum Abschluss fuhren wir nochmal zu unserem Lieblingswasserloch des zweiten Tages. Erst sah es so aus, als wären nur einige der üblichen Verdächtigen da. Dann entdeckten wir aber ein Nashorn. Endlich! Nach so vielen Nashörnern im Dunkeln am Wasserloch und dem einen schlafenden am ersten Tag, hatten wir sehnsüchtig darauf gewartet. Das war für uns das perfekte Ende des Self Drives.
Im Okaukuejo Camp checkten wir zunächst das Wasserloch. Einige Elefanten waren gerade dabei wegzugehen. Sonst war nicht viel los. Zum Glück ist das Wasserloch hier viel näher an den Unterkünften und Campsites. So kann man einfach regelmäßig prüfen, ob jemand da ist. Wir entschieden erst zu Abend zu essen.
Löwen
Als ich nach dem Essen gerade das Geschirr wegbringen wollte, kam ein Tourguide an und fragte, wie es mir geht. Ich war etwas verwundert, dass er mich ansprach, antwortete aber freundlich und bekam dann den super Tipp, dass am Wasserloch gerade drei Elefanten und ein männlicher Löwe wären. Ich ließ sofort alles stehen, schnappte meine Kamera und lief hinüber. Und tatsächlich saßen am Wasserrad sogar zwei Löwen, ein Männchen und ein Weibchen. Als das Männchen fertig getrunken hatte, ging es weg vom Wasser. Ein weiteres Weibchen kam ihm nach einigen Metern entgegen und ging zu dem noch trinkenden Weibchen. In der Ferne entdeckte ich noch ein weiteres Männchen. Zwei Giraffen standen relativ mutig gar nicht so weit entfernt von den Löwen.
Die Elefanten taten alles dafür ebenfalls beachtet zu werden. Sie spielten wirklich schön im Wasser. Aber gegen Löwen hatten sie natürlich zunächst keine Chance.
Die Elefanten verschwanden recht bald. Etwas später kamen die beiden Löwenmännchen nochmal zusammen ans Wasser. Da war es aber schon recht dunkel.
Nashörner
Kurz nachdem es richtig dunkel wurde, hörte man schwere Schritte wie die letzten Tage bei den Nashörnern. Dazu kam ein Schnaufen. Ich vermute die Löwen waren auf der Jagd, da man zwischendurch auch Tiere in Panik weglaufen hörte. Nach einigen Minuten kam das erste Nashorn und trank ausgiebig. Einige Zeit später kam ein weiteres Nashorn dazu. Es ging auf eine andere Stelle des Wasserlochs zu. Plötzlich gab es einen großen Aufruhr. Das Nashorn war genau auf zwei der Löwen zugesteuert. Wir hatten in der Dunkelheit gar nicht bemerkt, dass sie wieder da waren. Das Nashorn jagte sie richtig weg. Da konnte man mal sehen, wie schnell diese Brocken sein können. Super spannend zu beobachten. Schade, dass wir nicht mehr Licht hatten. Nach und nach kamen dann immer mehr Nashörner, gleichzeitig am Wasserloch zählten wir neun. Darunter waren auch zwei Mütter mit ihren Jungen. Das eine Junge war noch richtig klein, viel kleiner als das die letzten beiden Abende in Halali. Im Hintergrund hielten sich drei Giraffen. Sie trauten sich aber vermutlich zu Recht nicht ans Wasserloch.