Da wir einen Flug für 19 Uhr gebucht hatten, konnten wir heute ausschlafen und uns Zeit beim Packen lassen. Als wir gegen 9 Uhr unsere Koffer runter ins Auto bringen wollten, standen mehrere Personen vor unserer Wohnungstür, sagten aber nichts, als wir herauskamen. Stattdessen gingen sie ein Stück weg. Das kam uns etwas seltsam vor. Wir entschieden, nicht alle herunter zu gehen, da wir noch unsere Rucksäcke in der Wohnung hatten. Als wir wieder hoch kamen, lief einer der Herren mit einem Handy in der Hand auf uns zu und meinte, er sei der Gebäudemanager und unsere Vermieterin wolle uns sprechen. Sie erklärte uns dann, dass man hinter dem Haus an der Garage Wasser gefunden habe und es wohl einen Wasserrohrbruch im Haus gebe. Man vermutete, dass er in ihrer Wohnung liege. Die Herren müssten deshalb in die Wohnung. Wir könnten einfach eine Weile rausgehen und später nochmal zurückkommen. Das lehnten wir ab, da wir weder unser Gepäck dort lassen wollten, noch mit Gepäck durch diese Gegend von Windhoek laufen wollten, wo es für uns nichts zu tun gab. Stattdessen schlugen wir vor, dass sie in unserer Anwesenheit einfach checken könnten, was auch immer sie checken wollten. Das war dann auch ok. Nach wenigen Minuten waren sie sich sicher, dass das Problem tatsächlich in der Wohnung lag und meinten, sie würden in einer Stunde wiederkommen, um es zu beheben. Das passte uns super, da wir sowieso um 10 Uhr auschecken mussten. Als wir aus der Tiefgarage fuhren, sahen wir eine große Pfütze. Am Vorabend hatten wir an der Stelle schon ein paar Tropfen auf die Scheibe bekommen. Das kam dann wohl alles von dem Rohrbruch.
Zunächst fuhren wir in das Einkaufszentrum, in dem wir bei unserer Ankunft schon die SIM-Karten gekauft hatten, um noch was Ordentliches vorm Flug zu essen. Wir hatten ein Pizza-Pasta-Restaurant auf der Karte entdeckt und die Bewertungen lasen sich ganz ok. Die Portionen waren super klein, aber zu dieser frühen Zeit für uns ok. Die Pizza war gut, die Bolognesesoße eine Katastrophe. Sie bestand praktisch nur aus halbierten Zwiebelringen.
Asco Car Hire
Anschließend fuhren wir dann zu Asco Car Hire und gaben unser Auto zurück. Die Rückgabe lief super flott. Es wurde kurz gecheckt, dass wir vollgetankt hatten und jemand sah sich das Auto schnell an. Dann war schon alles erledigt. Leider mussten wir anschließend ewig warten, bis alle anderen, die mit uns mit dem Shuttlebus zum Flughafen gebracht werden sollten, auch eintrafen und ihre Autos zurückgaben. Wir saßen über zwei Stunden dort und warteten. Gut, dass Asco Car Hire einen netten Wartebereich im Schatten und mit kostenlosen Getränken anbietet. Als alle da waren, wurden wir in einen Kleinbus geschickt. Platz gab es dort noch weniger als im Flugzeug und unser Fahrer fuhr viel zu schnell. Wenigstens kannte er die Bodenwellen und bremste davor immer ab. An der Ausfahrtkontrolle von Windhoek musste unser Fahrer seinen Führerschein vorzeigen. Dann durften wir weiter.
Am Flughafen angekommen gingen wir direkt zum Check-in. Die Schlange war zu diesem Zeitpunkt noch recht kurz. Die Prozedur dauerte aber bei allen so ewig, dass sich nach und nach eine endlose Schlange bildete. Wir bekamen zufällig mit, dass man für die Ausreise nochmal das gleiche Formular wie für die Einreise ausfüllen muss. Die Dame am Check-in hätte uns nicht darauf hingewiesen und kein Formular gegeben, wenn wir nicht explizit gefragt hätten. Die Passkontrolle war total unmöglich. Keine Begrüßung, kein gar nichts. Nur ein Gemurmel, dass das Formular und die Bordkarte in den Pass und dann zur Beamtin sollen. Die Sicherheitskontrolle war nicht viel besser. Was man an technischen Geräten auspacken musste, schien komplett willkürlich. Erst hieß es nur Laptop, auf Nachfrage dann doch auch einige andere Dinge. Eine Powerbank aber z.B. nicht. Bis wir am Gate waren, hatten wir nur noch kurz Zeit uns Getränke für den Flug zu kaufen (Wasser vom Hahn in der Toilette war uns nicht geheuer) und unsere geschmierten Brote zu essen. Da die Mahlzeiten auf dem Hinflug so unmöglich waren, hatten wir uns lieber auf alles vorbereitet.
Flug
Im Flugzeug stellten wir dann fest, dass wir teilweise ganz schlechte Plätze gewählt hatten. Bei Seatguru werden die Sitze als ganz normale Sitze angezeigt. Wir hatten leider kein Maßband parat, aber mit Hilfe einer Wasserflasche maßen wir, dass 31A und C viel weniger Beinfreiheit als 31D hatten. Ich konnte mit meinen 1,80 m nicht gerade sitzen. Selbst wenn ich komplett aufrecht und an der Rückenlehne saß, passten meine Knie nicht hinter den Vordersitz. Von Kurzstreckenflügen mit Billigairlines kenne ich so etwas ja, aber bei einem Langstreckenflug, der genauso viel kostet wie ein vergleichbarer Lufthansa-Flug, ist das eine Frechheit! Dazu kam noch, dass zwei Plätze in einer Reihe mit mehr Beinfreiheit frei blieben, aber ein Flugbegleiter mir nicht erlaubte mich dorthin zu setzen, weil die Plätze mehr kosten. Glücklicherweise blieb eine 4er-Reihe komplett leer, sodass wir uns verteilen und quer setzen konnten. Das Abendessen war diesmal halbwegs ok, auch wenn das Austeilen ewig dauerte. Wir warteten eigentlich nur darauf endlich schlafen zu können. Die Anschnallzeichen blieben fast den kompletten Flug an, weil wir kurz nach dem Start leichte Turbulenzen hatten und man dann wohl vergaß sie wieder auszuschalten. Die Fluginformationen auf den Bildschirmen funktionierten nur halb. Zwischendurch gab es einen Blue Screen und Infos wie Entfernung und Dauer bis zum Ziel wurden an den vorgesehen Stellen dauerhaft nicht angezeigt. Alles nicht besonders überzeugend. Das Frühstück im kurz nach 3 Uhr war dann wieder unmöglich. Irgendein trockenes Gebäck mit einer Gurkencreme. Wer frühstückt denn bitte so etwas? Wenigstens den Joghurt konnte man essen. Und wir landeten eine halbe Stunde vor der geplanten Zeit. Zukünftig werden wir auf jeden Fall versuchen Discover Airlines zu vermeiden, wenn das irgendwie möglich ist. Nachdem wir unser Gepäck hatten, kauften wir uns erstmal etwas zum Frühstücken.
Bahnfahrt
Anschließend fuhren wir mit dem ICE nach Mannheim. Der Zug war schon voll von Fußballfans verschiedener Mannschaften. Glücklicherweise saßen die meisten weit weg von uns. Beim Aussteigen stellten wir dann leider fest, dass ein Großteil Kaiserslautern-Fans waren und sie weiter mit uns fahren würden. Der ganze Bahnsteig, an dem unser RE abfahren sollte, war voll. Und ein Großteil benahm sich total daneben. Wir und auch einige andere Reisende gingen ganz weit an ein Ende des Bahnsteigs und es gelang uns tatsächlich einen Bereich im Zug ohne direkte Nähe zu den Fans zu ergattern. Kurz nachdem wir eingestiegen waren, stellten wir dann fest, dass beide Toiletten außer Betrieb waren. Im Laufe der Fahrt liefen immer mehr Leute hin und her und suchten eine Toilette. Eine Familie stieg irgendwann sogar aus. Andere Leute verhandelten mit der Schaffnerin. Wir waren froh, dass wir nur bis Saarbrücken fahren mussten. Kurz vor Saarbrücken kam dann eine Durchsage, dass es vor der Weiterfahrt nach Koblenz in Saarbrücken einen längeren Halt geben würde, weil jemand versuchen würde die Toiletten zu reparieren. Fahrgäste könnten in der Zeit die Toiletten im Bahnhof aufsuchen. Traurig, dass die Bahn dieses Problem vor allem in den REs nicht in den Griff bekommt. Wir hatten solche Situationen jetzt schon so oft.
Vor dem Bahnhof am Taxistand hatten wir dann Glück, dass zwei Fahrer clever reagierten. Der erste Wagen war ein Kombi, aber da war gerade schon ein Fahrgast am Einsteigen. Als man uns kommen sah, schickte man die einzelne Person ohne Gepäck in den zweiten Wagen, der für uns nicht gereicht hätte, und winkte uns zum Kombi. Sonst hätten wir sicher noch eine Weile warten müssen. Nachdem wir über 24 Stunden auf den Beinen waren, waren wir froh schnell nach Hause zu kommen.