Heute stand uns wieder eine sehr lange Fahrstrecke bevor.
Delfine
Doch zunächst gab es eine kleine Überraschung, als wir aus unserem Hotelzimmer kamen und aufs Meer hinaus schauten: In der Bucht war eine Gruppe Delfine unterwegs. Beim Frühstück konnten wir sie die ganze Zeit beobachten. Nach dem Frühstück packte ich dann noch schnell meine Kamera aus, um ein paar „Beweisfotos“ zu machen. Für richtige Fotos waren sie zu weit entfernt.
Coffee Bay – Colchester
Anschließend ging es los in Richtung Addo Elephant National Park. Nach den negativen Erfahrungen vor zwei Tagen auf dem Weg zur Coffee Bay waren wir nicht sehr optimistisch. Die ersten 75 km wieder zurück zur N2 kannten wir ja bereits. Vor den Schlaglöchern graute es uns. Irgendwie waren sie dann aber gar nicht ganz so schlimm, wie wir sie in Erinnerung hatten. Vielleicht ist die eine Fahrtrichtung weniger schlimm als die andere. Oder es lag daran, dass wir noch frischer waren.
Danach ging es noch durch eins dieser Dörfer, in denen alle Leute auf der Hauptstraße herumlaufen. Der Rest der Strecke war dann erstaunlich gut. Es gab immer wieder eine zweite Spur zum Überholen. Von den super langsamen LKWs waren nur sehr wenige unterwegs. Und an den Dörfern und Städten wurden wir größtenteils vorbei geleitet. Außerdem wurde die Landschaft immer ansprechender. Einfache Hütten und kahle Felder wichen Wald und Hügeln. Einziges Manko waren die fehlenden Rastmöglichkeiten auf dem ersten Teil. Später gab es einige sehr einfache Parkplätze ohne Toiletten usw.
Pünktlich bei (East) London fing es dann an zu regnen. Später kam phasenweise noch Nebel hinzu. Ansonsten wären wir noch etwas schneller voran gekommen. Im Nebel war es besonders nervig, dass viele Autos komplett ohne Licht unterwegs waren. Da mussten wir sehr vorsichtig sein. Neben London passierten wir übrigens noch Cuba, Berlin, Hamburg und La Rochelle.
Unsere Unterkunft in Colchester direkt vor dem Addo Elephant National Park erreichten wir bereits um kurz nach 16 Uhr und damit viel früher als erwartet. So konnten wir noch in Ruhe einkaufen und Essen gehen. Bei den kurzen Fahrten in der Stadt hatten wir wie schon auf dem Weg heute das Gefühl wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Es liegt nicht mehr überall Müll herum. Man wird nicht an allen Ecken angebettelt.
Beobachtungen
Im Restaurant hatten wir heute super freundliche Bedienungen. Das ist erwähnenswert, weil Freundlichkeit hier alles andere als eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint. Wir verstehen noch immer nicht, warum so viele Leute im Service so unfreundlich sind. Positive Ausnahmen haben wir ab und zu an Tankstellen und in Restaurants angetroffen. Wir hätten eher erwartet, dass die Mehrheit extrem freundlich ist, weil sie auf gute Trinkgelder von ausländischen Touristen hofft. Dem ist aber definitiv nicht so. Liegt es an den schlechten Englischkenntnissen? Ein englisches „Guten Tag“, „Bitte“ und „Danke“ sollte aber wohl jeder hinbekommen, der mit touristischer Kundschaft zu tun hat. Und ein Lächeln sowieso.
Zum ersten Mal sahen wir heute übrigens auch Weiße Kundschaft in einem Supermarkt, die Bedienungen im Restaurant waren zum zweiten Mal nach Umtentweni ebenfalls Weiß und auf den Straßen war das Bild gemischt. Wir fallen nicht mehr so sehr auf wie bei vielen unserer bisherigen Stationen und fühlen uns dadurch sicherer.